der

und Starkmütigkeit, die, Hauptwort, bedeutet „Tapferkeit, Mut, Standhaftigkeit“; starkmütig, Eigenschaftswort, steht für „beherzt, tapfer, mutig, standhaft“;

Starkmut und starkmütig tauchen insbesondere im religiösen, christlichen und moralischen Kontext auf, als der Gegensatz zu „Kleinmut“ und „kleinmütig“; Starkmut ist die Kraft und die Tapferkeit, die man benötigt für den Einsatz für das Gute, für die Unterstützung derer, die Hilfe brauchen; Starkmut ist auch die Tapferkeit, die benötigt wird, um nicht ins Wanken zu geraten, wenn einem der Gegenwind der Mächtigen und Gierigen um die Ohren pfeift.

Bei der Beschäftigung mit Luther und seinem christlichen Glauben kommt einem das Wort Starkmut alsbald in den Sinn. Luther war schwierig, eben weil er Starkmut besaß, eine Stärke und Tapferkeit, die ihm gegeben wurde durch den Glauben und die Hinwendung zu Gott. Er setzte sich für andere ein und nahm dabei unbequeme und unrühmliche Wege auf sich. Für viele Ohren jedoch klingt es befremdlich, dieses starkmütig, das eine Opferbereitschaft beinhaltet, eine Hingebung an andere, Bedürftigere, Notleidende, und auch an Gott. Es wäre einfacher, wenn sich das Gute und Gerechte auch bequem umsetzen ließe.

 

„Ja, als die Gattin des Kosmographen Dr. Sebald Münster an der Seuche starb und dieser selbst an sieben Beulen litt, nahm Luther zum Entsetzen der Wittenberger die vier Kinder Sebalds aus dem verpesteten Hause zu sich. Guter Gott! was entstand in der ganzen Stadt für ein Geschrei gegen Luther! […] Diejenige, welche am wenigsten wider diese starkmütige Tapferkeit Luthers einzuwenden hatte, war seine Gattin; und sie hatte doch die größte Mühe und Sorge mit den übernommenen Kindern und war dazu wie vor zehn Jahren ihrer Entbindung nahe.“

(aus „Katharina von Bora – Geschichtliches Lebensbild“ von D. Albrecht Thoma, Druck und Verlag Georg Reimer 1900)

Malcolm:
,Die hab ich nicht – die königstugenden,
wahrheit, gerechtigkeit, starkmuth, geduld,
ausdauer, milde, andacht, gnade, kraft,
mäszigkeit, demuth, tapferkeit.‘“

(William Shakespeare (1564–1616), aus: „Macbeth“, 4. Aufzug, 3. Szene; Übersetzung: Dorothea Tieck)

die
der

Für „Lied“ bzw. speziell für die religiösen Lieder des jüdischen Volkes, die im Buch der Psalmen, dem Psalter, gesammelt sind. Es sind dort 150 Psalmen gesammelt. Auch im Alten Testament ist der Psalter mitaufgenommen. Der Begriff Psalm leitet sich vom kirchenlateinischen psalmus her, das seinerseits aus dem griechischen psalmós für „das Zupfen der Saiten eines Musikinstrumentes, das Saitenspiel, ein zum Saitenspiel vorgetragenes Lied“ steht.

„Strophe aus Psalm 147“

„Preise Jerusalem den HERRN / Lobe Zion deinen Gott.
Denn er macht feste die Rigel deiner Thor / Und segenet deine Kinder drinnen.
Er schaffet deinen Grentzen Fride /Und settiget dich mit dem besten Weitzen.
Er sendet seine Rede auff Erden / Sein Wort leufft schnell.
Er gibt Schnee wie Wolle / Er strewet Reiffen wie Asschen.
Er wirfft seine Schlossen wie Bissen / Wer kan bleiben fur seinem Frost?
Er spricht / so zeschmeltzet es / Er lesst seinen Wind wehen / so thawets auff.
Er zeiget Jacob sein Wort / Israel seine Sitten und Rechte.
So thut er keinen Heiden / Noch lesst sie wissen seine Rechte.
Haleluia.“

(Psalm 147, 3. Strophe, aus: „Biblia/ das ist: Die gantze heilige Schrifft Deudsch“, D. Mart. Luth., Wittemberg 1565; Digitale Sammlungen der Herzogin Anna Amalia Bibliothek)

„Preise, Jerusalem, den HERRN. Lobe, Zion, deinen Gott.
Denn er schützt die Riegel deiner Tore und segnet deine Kinder in deiner Mitte.
Er schafft deinen Grenzen Frieden und sättigt dich mit dem besten Weizen.
Er sendet sein Gebot zur Erde, sein Wort geschieht.
Er gibt Schnee wie Wollflocken, er streut Reif wie Asche aus.
Er wirft Hagelkörner herab wie Eisbrocken; Wer kann bestehen vor seinem Frost?
Er spricht, so schmilzt das Eis. Er läßt seinen Wind wehen, so taut es auf.
Er verkündet Jakob sein Wort, Israel gab er seine Gebote und sein Recht.
So hat er an keinem Volk getan, daher kennen sie seine Gebote nicht.
Halleluja.“

(Psalm 147, 3. Strophe, heutige Übersetzung)

 

der

„Übermut, Leichtsinn, Mutwille, böse Tat“ und stand im alten Rechtssystem für eine „vorsätzlich begangene Straftat“;
freveln, Tätigkeitswort, bedeutet „Freveltaten begehen“;

 

der

Als Bezeichnung für das Buch der Psalmen ist ebenfalls abgeleitet aus Kirchenlatein, psalterium, was wiederum zurückgeht auf das griechische psaltérion als Bezeichnung für das Buch der Psalmen in der griechischen Übersetzung des Alten Testaments. Sowohl psalmós als auch psaltérion sind eine Bildung im Griechischen aus psállein „berühren, betasten, die Saite zupfen, Zither spielen“.

(vgl. „DUDEN, Das Herkunftswörterbuch, Etymologie der deutschen Sprache“, 3. Auflage sowie „Wiktionary“ im Internet, unter „Psalter“ und „Psalm“)

die

Leitet sich von griechisch ta biblía ab für „die Bücher“, und steht für „Heilige Schriften“ bzw. „Heilige Schrift“. Der Begriff umfaßt sowohl die religiöse Textsammlung des Judentums als auch die religiöse Textsammlung des Christentums. Welche Texte zur Heiligen Schrift zählen, unterscheidet sich bei beiden Religionen, wobei jedoch im sogenannten Alten Testament des Christentums die Bücher des Tenach, also die Heiligen Schriften des Judentums, mitaufgenommen wurden. Im Christentum kommen zum Kanon der Bibel noch die Texte des Neuen Testaments hinzu.

Der für Bücher verwendete Papyrusbast stammte im alten Griechenland vornehmlich aus der phönizischen Hafenstadt Byblos. So entstand im Griechischen die Bezeichnung býblos für dieses Rohmaterial, davon dann abgeleitet byblíon / biblíon, für „Papierrolle, Buch“. Die davon gebildete Mehrzahlform biblía (siehe oben) fand Eingang in unser Kirchenlatein und bezeichnete dort dann die Bücher der „Heiligen Schrift“. Dabei wurde das kirchenlateinische biblía als Femininum Singular aufgefaßt und ist so ins Deutsche als die Bibel eingegangen, belegt im Deutschen seit dem 13. Jahrhundert.

(vgl. „DUDEN, Das Herkunftswörterbuch, Etymologie der deutschen Sprache“, 3. Auflage, sowie „Wiktionary“ im Internet, unter „Bibel“)

der

Bezeichnung für einen Lautenspieler.

die

War früher eines der verbreitetsten Musikinstrumente und im 15. bis zum 17. Jahrhundert ähnlich beliebt wie später das Klavier. Die Laute ist ein gezupftes Saiteninstrument mit bauchigem (halbbirnenförmigen) Korpus und einem kurzen, breiten Hals, um den die Saiten geschlungen werden, und einem abgeknickten Wirbelkasten am Halsende. Die bis zu 11 Saiten sind bis auf eine Melodiesaite chörig gestimmt (Saitenpaare). Saitenzahl und Stimmung schwankte im Laufe der Jahrhunderte immer wieder. Die Saiten werden mit Plektrum gespielt oder auch mit den Fingern gezupft.

Lautenähnliche Instrumente waren bereits im 2. Jahrtausend vor Christus in Mesopotamien in Gebrauch. Das Abendland übernahm die Laute aus dem persisch-arabischen Raum vermutlich über Süditalien und Spanien. Der Name des Instruments geht auf das arabische Wort al-ud (das Holz) zurück, aus dem das Wort Laute entstand.  (vgl. „dtv Brockhaus Lexikon“ Band 10, Deutscher Taschenbuch Verlag 1988)

Eine alte Redewendung ist „ein gerüttelt Maß (an/von etwas)“ und bedeutet „viel, eine ansehnliche Menge“ und rührt daher, daß beim Messen von Getreide nach Rauminhalt das Behältnis, z. B. der Scheffel („altes Hohlmaß/Gefäß für Schüttgut, insbesondere für Getreide“), immer wieder gerüttelt wurde, so daß dann noch ein paar mehr Getreidekörner Platz hatten, und das Behältnis zum Schluß wirklich gefüllt war.

„unterjochen, Gewaltherrschaft ausüben, quälen“.

„gewaltsam, grausam“, sowie

 

die

„Willkürherrschaft, Gewaltherrschaft, Schreckensherrschaft, Unterjochung, Grausamkeit“

der

„Unumschränkter Alleinherrscher, Gewaltherrscher“; das Wort kommt aus dem Lateinischen, tyrannus (Gewaltherrscher), und ist in der mittelhochdeutschen Zeit ins Deutsche gewandert.

„Übermütig, mutwillig, von strafbarem Leichtsinn, absichtlich Böses begehend“ („welch frevle Tat!“), ist aber weitgehend aus unserer Sprache verschwunden.

für und vor, angewandt als Präpositionen und als betonte Vorsilben hatten ursprünglich die gleiche Bedeutung bzw. wurden austauschbar eingesetzt, wobei für eher mit dem Akkusativ verwendet wurde, vor eher mit dem Dativ. Erst später wurden beide Wörter in unterschiedliche Zuständigkeiten geschieden, z. B. auch zu beobachten bei „fürtrefflich“, das in alten Texten oft zu finden ist, und jetzt „vortrefflich“ heißt.

(vgl. „Schöninghs Ausgaben deutscher Klassiker“, 14. Band, von Dr. J. Heuwes, Paderborn 1914; Anmerkungen S. 17)