der

Bezeichnet „einen Wald, ein kleines Waldstück“ und auch „eine Hecke aus Dornengebüsch, ein Buschwerk“. Darüber hinaus wird auch „das von einer Hecke umfriedete Gelände“ als Hag bezeichnet. „Gehege“ und „hegen“ sind mit Hag verwandt. Da im Mittelalter und auch noch später bewohnte Orte oft mit einem Hag eingezäunt und gesichert wurden, findet sich Hag auch heute noch oft in Ortsbezeichnungen als Endung „-hag“ oder „-hagen“.

  

„,Denn‘, klagte sie, Thränen in den Augen, ,in jenem heißen Lande müßt’ ich elend verschmachten vor Heimweh nach den Meinen, nach den Nachbarn, ja nach Berg und Hag und See, der Waldblume gleich, welche man aus ihrem Moorgrund in trocknen Sand verpflanzte.‘“

(aus „Bissula“ von Felix Dahn (1834–1912), Verlag Breitkopf & Härtel)

 

„Weiter ging’s durch Feld und Hag
mit verhängtem Zügel;
lang mir noch im Ohre lag
jener Klang vom Hügel.“

(Nikolaus Lenau (1802–1850), Schriftsteller; letzte Strophe des Gedichtes „Der Postillon“)

Ein ungewöhnlicher Sprachgebrauch, da es im Genitiv verwendet wurde, für: „an das Wort gedenken/denken“, „an etwas denken“.

Veraltet, mit der Bedeutung „in den Wald gehen“; wird heute teilweise noch verwendet, um im Wald Bäume zu fällen oder auch um „Holz zu machen“.

Ahd., mhd. auch trenken, mit der Bedeutung „zu trinken geben; einem lebenden Geschöpf, meist einem Tier, etwas zu trinken reichen“.
Im Märchen „Großmütterchen Immergrün“ werden aber die Pflanzen getränkt, was uns bisher nicht so bekannt war.


„Eines Abends jedoch entzweiten sie sich und giengen friedlos zu Bette; und als sie am Morgen die Blumen tränken wollten, siehe! da waren diese kohlrabenschwarz.“

Ahd., nhd., „treu, geneigt, ergeben, anhänglich, zugetan, gnädig, getreu, gewogen, demütig, wohlgesinnt, wohlwollend, lieb“.

Nicht mehr genutzt aber dennoch sicher noch bekannt ist der Ausdruck „holde Maid“, eine Beschreibung für eine anmutige, liebevolle, wohlwollende junge Frau. Umgangssprachlich gibt es auch den Ausdruck „meine Holde“ für „meine mir treue Frau“.

Weitere Formen sind holdselig, unhold, Eigenschaftswörter, oder Unhold, der, Hauptwort, im gegenteiligen Sinn von hold.

„Ruhelos, keinen Frieden finden, umherirren“. In der Geschichte wurde es auch als Begriff für Ausgestoßene aus der Gemeinschaft genutzt, im Sinne von „geächtet, vogelfrei“.

„Von einem Ort eilen, schnell weggehen, sich schnell entfernen“; die Vorsilbe fort findet man auch bei den Wörtern „fortfliegen“, „fortmachen“ und „fortfliehen“. Diese Wörter sind in unserem Sprachgebrauch nicht mehr so üblich, dafür nutzt man beispielsweise eher die Wörter „wegfliegen, wegrennen“. Geläufig ist noch die Aussage „mach dich fort!“, im Sinn von „geh weg, verschwinde“.

Mhd. (er)barmen, ahd. (ir)barmen, „Mitleid, Mitgefühl, arm, mittellos“;
dieses Wort, wie auch barmherzig, entstammt der got. Kirchensprache. Um es nicht mit dem ahd. armen („arm sein, arm werden“) zu verwechseln, nutzte man ursprünglich die ahd. Vorsilbe ab, wie in abarmen, was eigentlich „von der Not befreien“ bedeutet.
Das eigentliche Verb barmen hat sich erhalten und steht für „jammern, klagen“.

 

das

Mhd. herzewe, herzewewe, beschreibt körperliche Schmerzen im Herzbereich in Bezug auf das Gefühlsleben; es ist ein veraltetes Wort für „Herzschmerzen, Kummer, Liebeskummer, tiefes Leid“.

 

„Kennst Du das auch? 

Kennst du das auch, daß manchesmal
Inmitten einer lauten Lust,
Bei einem Fest, in einem frohen Saal,
Du plötzlich schweigen und hinweggehn mußt?

Dann legst du dich aufs Lager ohne Schlaf
Wie Einer, den ein plötzlich Herzweh traf;
Lust und Gelächter ist verstiebt wie Rauch,
Du weinst, weinst ohne Halt - Kennst du das auch?“

(Hermann Hesse (1877–1967), deutsch-schweizerischer Schriftsteller, Dichter und Maler )

Ursprünglich als Beschreibung für die Witterung und deren schnelle Veränderung, „von der Witterung und deren Veränderung abhängend, wie „wetterwendische Bäche und Flüsse“, deren Wasserstand sich nach dem jeweiligen Wetter richtet (Hoch- oder Niedrigwasser);

übertragen in die Aussage über die Wesensart eines Menschen: „flatterhaft, sprunghaft, launig“, „so gestimmt, daß stets mit schlagartigem Umschwung seines Verhaltens zu rechnen ist“; in seinem Verhalten „unbeständig, veränderlich und wankelmütig“; als Bezeichnung für jemanden, der leicht und schnell seine Meinung ändert oder seine Stimmung wechselt und daher als „unberechenbar“ oder „launenhaft“ gilt, auch „wetterläunisch“, also die Veränderung der Witterung bzw. des Wetters vorab durch „üble Laune verratend“; so also „ein wetterwendischer Mensch“ oder „jemand ist wetterwendisch“; auch gebräuchlich: „wetterwendisches Haar“ für Haar oder Fell, das in Wirbeln gewachsen ist (wie z.B. über der Stirn, auch u.a. bei Pferden); siehe hierzu auch das bereits gefundene Wort „wetterhähnisch“.

der

Ableitung aus dem Begriff Hag und bezeichnet einen „kleinen Wald“, ein „Wäldchen“, auch ein „gehegtes Wäldchen“. (zu Hain siehe auch Wortfinder Rundbrief KW41/22)


Genauer im Rundbrief Nr. 41/2021: Mhd. hain / hagen, ahd. hagan: „Dorngesträuch, Hecke, Verhau“ als „eingefriedeter Platz“ (auch Hag); „kleiner, lichter Wald, Park“; „ein sonniger Hain“ oder „ein heiliger Hain“ (unantastbarer Zufluchtsort im Kult verschiedener Religionen, „der gehegte und befriedete Hain, in dem eine Gottheit verehrt wird“, „einem heidnischen Gott geweihter Wald“); verwendet für „Forst, Gehölz, Wald, Wäldchen“ und „Felder, Hain und Hügel“ (für die Weite der Landschaft); gewöhnlich auch vom „Walde“ genau unterschieden, bezeichnet Hain vielmehr die „anmutige Seite“ des Waldes, den kleinen, gehegten „Lustwald“, ein Ort für die Sinne und die Entfaltung der Seele. „Ruhig, wie der mondbeglänzte Hain.“ „hier träuft ein steter himmelsthau von freuden auf hain und flur.“ (beide Zitate von Friedrich von Matthisson (1761-1831), Dichter) „Schon rauscht der heilige hain von dem harfenlaut.“ (Friedrich Gottlieb Klopstock (1724-1803), Dichter, „wichtiger Vertreter der Empfindsamkeit“) „Horch, die Lerche singt im Hain!“ (Carl Otto Ehrenfried Nicolai (1810-1849), „Die lustigen Weiber von Windsor“)

das
 
der

Wird hauptsächlich in der Dichtersprache für „Tannenwald“ oder auch allgemeiner für „Nadelwald“ oder „Wald“ verwendet, z. B. „im dunklen Tann“.

der

Veraltet bzw. hauptsächlich poetisch eingesetzt für „Waldrand“.

„Wie ich noch immer so dasitze, höre ich auf einmal aus der Ferne Hufschlag im Walde. Ich hielt den Atem an und lauschte, da kam es immer näher und näher, und ich konnte schon die Pferde schnauben hören. Bald darauf kamen auch wirklich zwei Reiter unter den Bäumen hervor, hielten aber am Saume des Waldes an und …“

(Joseph Freiherr von Eichendorff (1788–1857), Dichter; aus „Aus dem Leben eines Taugenichts“)