Die gefundenen Worte
Einträge mit Wortbegriff beginnend mit 'A'
Sanfter, lauer, lauschiger Sommer-Abend bei gedämpftem Licht
Abendröte, Abenddämmerung
„durchtrieben, raffiniert“, von feim: „Schaum“; das alte Tätigkeitswort abfeimen bedeutete „abschäumen“; ganz ähnlich gehört raffiniert zu franz. raffinier: „läutern“, eigentlich abgeschäumt: bezeichnet entweder 1. „die abgeklärte Masse“ oder 2. „den abgeschöpften Schaum“, den „Abschaum“, der weggeworfen wird; die letztere Bedeutung ist in den Vordergrund getreten, vor allem im übertragenen Sinne und nur noch zur Bezeichnung „des höchsten Grades sittlicher Verworfenheit“ gebraucht, z.B. „Abgefeimte Bübin!“; abgefeimter Spitzbube; doch klingt die Bedeutung 1. noch mit herein, indem man dabei zugleich an einen in allen Künsten der Bosheit durch und durch vollendeten Menschen denkt, der die Bosheit gleichsam in „abgeklärtem, raffiniertem Zustande“ zeigt; ausgefeimt als noch stärkerer Ausdruck für denselben Begriff, z.B. „in ausgefeimter Falschheit" (Auerbach); früher gebrauchte man auch abgeschäumt in demselben Sinne wie dann abgefeimt, z.B. „der ein abgeschäumter Erzvogel war“ („Simplicissimus“); „durchtrieben“ wird gleichfalls gegenwärtig nur noch tadelnd und in übertragenem Sinne gebraucht: jemand, der „in allen Schelmereien erfahren, der durch und durch listig ist“; während abgefeimt mehr die Bosheit hervorhebt, weist dieser Ausdruck mehr auf die Schlauheit hin, z.B. „ein durchtriebener Bursche“. „Unter den abgefeimten Praktikern von heute hat die Lüge längst ihre ehrliche Funktion verloren, über Reales zu täuschen.“ (Theodor W. Adorno, „Minima Moralia“, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1971 [1951], S. 21) „Selten wurde einem abgefeimten Dieb postum so viel Ehre zuteil.“ (Der Tagesspiegel, 26.02.1999) „Er fand ihren Ausdruck unerträglich abgefeimt, errötete, senkte den Blick, traf mit ihm die fleischfarben eingehäuteten Waden der Frau und riß ihn, zusammenfahrend, weiter.“ (Heinrich Mann, „Professor Unrat“, Berlin: Aufbau-Verlag, 1958 [1905], S. 47)
Ursprünglich: Lebensmittel, die an Geschmack verloren haben
Übertragen: geschmacklos, töricht, taktlos
Geht auf mhd. abetuon zurück für „entfernen, abstellen, abschaffen“ und hat die Bedeutungen „ein Kleidungsstück absetzen, ablegen“ (umgangssprachlich), „etwas Unangenehmes kleinreden“, „jemanden geringschätzig behandeln, ihn übersehen“.
Ahd. abaziohan, mhd. abeziehen, hat die Bedeutungen „fortziehen, wegziehen“, „etwas herunterziehen, etwas ausziehen“ (Hut, Mütze, Handschuh, Hemd), „etwas herausziehen“, „übertragen, kopieren“.
an diesem Ort, an dieser Stelle; ebenda, dort
Bedeutet „einsam“, „für sich“, „ohne Gesellschaft“, „getrennt von anderen“, „vereinsamt“, „ohne Hilfe“.
an allen Orten, überall
Ahd. altfordoro, altfordaro, fordoro, mhd. altvordern, aus Grimms Wörterbuch: „unsere ehrlichen Altvordern“, „Sitten, Gebräuche und Gesinnungen unserer Altvordern“, „die Verdienste dieser nie genug zu schätzenden Altvordern“, „wie schnell erfährt ein junger Mann, dasz die Altvordern ihm zuvor gekommen“, „deines Stammes altvordere“, „altvordere rühmend erhöhen“; Bedeutung: „Ahnen, Vorfahren, Vorgänger, Voreltern“, „frühere, vorher hier gelebte, ältere Menschen, von denen man abstammt“, drückt die Wertschätzung der vorherigen Generation und ihren Leistungen aus, Verbindung mit den Ahnen durch gelebte Tradition; umgangssprachliche Verwendung: „wir feiern Weihnachten noch so, wie es die Altvorderen taten“; „die Altvorderen der Partei können mit dem Kurswechsel nur wenig anfangen“.
„Was an uns Original ist, wird am besten erhalten und belebt, wenn wir unsere Altvorderen nicht aus den Augen verlieren.“ (Johann Wolfgang Goethe (1749–1832), Dichter, aus „Wilhelm Meisters Wanderjahre“ (1821-1829))