Herkunft mhd. (um 1500) nasewīse, „mit feinem Geruchssinn begabt“, also eine „kundige Nase“, „Spürnase“ haben, oder als Jagdhund „scharf witternd“. 

Die Bedeutung, wie sie heute noch verwendet wird ist „vorwitzig“, „vorlaut“ „frech“, und wird in Bezug auf Kinder verwendet.

 

der
Monatsname für den November
die

Lange, schmale Landzunge, die eine Lagune (ein Haff) unvollständig vom Meer abtrennt

die

Entbindung

rastlos
die

Auch Nornen, Nornir, Norna, nord. Myth.; Herleitung aus dem heute gebräuchlichem Wort Schnur, ahd. snuor, snoera (11. Jh.), was so viel wie „zusammenbinden, zusammenhalten, nähen, den Faden spinnen“ bedeutet.

Die Norne wird als „Spinnerin des Schicksalsfadens“ bezeichnet. Grundsätzlich fand die Bezeichnung in der Mythologie für die drei weisen Jungfrauen Verwendung, die niemals altern und von unvergänglicher Schönheit sind. Sie werden auch als Schicksalsgöttinnen bezeichnet und wurden in der germanischen Mythologie sehr verehrt.

In vielen nordischen Mythen kommen die Nornen in Gedichten und Sagen vor, demnach lenken sie die Geschehnisse in der Welt, bestimmen die Lebensdauer der Menschen, die Schicksale der Könige und die Heldentaten.

Ihre Namen sind Urd (Vergangenheit) und Skuld (Zukunft); die Gegenwart hat in den Aufzeichnungen verschiedene Namen, so heißt sie entweder Verdandi, Waranda oder auch Naranda.

Die Schicksalsgöttinnen leben unter dem Weltenbaum, einer Esche namens Yggdrasil, und gießen diese aus den Urdaquellen. Noch heute werden in Ländern wie Island, Norwegen oder auf den Färöer-Inseln die Geburtshelferinnen Nornen genannt.

Nornagest ist eine nordische Sage, nach der die Norne dem Sohn des dänischen Fürsten Throd bestimmte, so lange zu leben, bis die neben ihm brennende Kerze erlöschen würde. Sie soll nach 100 Jahren erloschen sein, und er sei ebenfalls zur gleichen Zeit verstorben.

(Nach einer Erzählung von „Nornagests tháttr“, herausgegeben in Bugges „Norrœne skrifter af sagnhistorisk indhold“ (Christ. 1863 ff.), deutsch übersetzt von A. Edzardi in „Volsunga- und Ragnarssaga“, Stuttg. 1880)

Einkehr

„Aber die Nornen sie spannen und woben

Seine Gedanken zu Wirklichkeit;

Siehe, was glänzte da funkelnd oben

Plötzlich im Schoße der Dunkelheit?

War der Stern der Liebe gekommen?

Schon bei seinem ersten Strahl

Rauschte das dämmernde Meer erglommen,

Brauste das schweigende Felsenthal.

Doch mit Schmerz und erhobenem Zorne,

Aus dem vergessenden Sinnen erwacht,

Sprach der Vater der Dinge zur Norne:

Unglücksel’ge, was hast du vollbracht?!“

(Hermann von Lingg (1820–1905), Dichter, aus: Schlußsteine, Balladen, „Odin und die Nornen“, 1878)

 

„Mit den Geistern armseliger Christen,

wie könnt’ ich da feiern und fristen?

Wo die Wackeren, Weisen beisammen sind,

ob in Walhall’s Licht – ob im Flammental,

dort will ich weilen mit Vater und Kind,

sei’s die Hölle oder des Odins Saal –,

will seh’n, was die Norne mir spinnt!“

(unbekannt, aus: „Radbod – König der Friesen“, publiziert in „Deutsche Dichter und Denker“)

Nornensang

Auch nuska, nusca, ginusken, ahd. nusken, nuska, nusca, ginusken, mhd. nusche, nusta, nusten, Hauptwort und Tätigkeitswort: „Spange, Schnalle, Schlinge, Wickelmantel“, „zusammenhalten, verbinden“.

nusken ist im ahd. und mhd. mit verschiedenen Vorsilben zu finden, beispielsweise: gi-nusken: „verbinden, verknüpfen, sich einhüllen, sich verbinden, vereinbaren, übereinkommen, in Übereinstimmung bringen, übereinstimmen, zusammenknüpfen, zusammenschnüren“;

int-nusken, in-nusken: aufbinden, abschnallen, aufmachen, losschnallen“;

umbi-nusken: „umschnallen, zusammenziehen, umbinden, durchziehen, dekorieren, schmücken“.

Die beiden Worte nusken und nuska können auch bildlich gesehen werden, wie z.B. als Beschreibung für eine Spange, die einen Zopf zusammenhält oder für eine Nußschale, die einen Nußkern umhüllt.

„dar zû er ime brengen bat
zwêne bouge und ein vingerlîn
und eine nusken guldîn,
meisterlich gewieret
mit golde wol gezieret
und einer rîchen frouwen gewant,
sô nie in daz lant
dehein bezerez quam.“

(Heinrich von Veldeke, herausgegeben von Ludwig Ettmüller, aus: „Dichtungen des deutschen Mittelalters“,
Achter Band, G. J. Göschen’sche Verlagshandlung, 1852)

 „An dem einleften tage, des sul wir unsich wol gehaben,
so zerget vil sciere da diu werlt mit ist gezieret:
golt unde silber unde ander manech wunder,
nusken unde bouge, daz gesmide der frouwen,
golt vaz unde silber vaz, chelche unde chirch scaz,
so muz daz allez zergen daz von listen ist getan;
nu wizet daz iz war ist, iz zerget unde wirt ein vale wisk.“

(Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur, herausgegeben von Hermann Paul
und Wilhelm Braune, Band VI, „Die fünfzehn Zeichen“, Max Niemeyer, Halle, 1879)

Ist heute als Bindewort und nicht mehr als Redewendung bekannt, „obgleich, obwohl, obschon, wenngleich“.

der

Gelegentlich Othem oder Oden (mhd. urspr. ātem, āten, Wandlung von mhd. ā zu nhd. ō), poetisch für „Atem, Hauch, Selbst“; lebensnotwendiger Vorgang des Ein- und Ausatmens, vor allem aber in allegorischem bzw. bildlichem Zusammenhang verwendet; Bezeichnung für den Lufthauch als „wirkende Kraft“, der geistige Odem im Sinne von „Leben“; „Geist und Seele“ des Menschen, die ihm mit dem Odem „eingehaucht“ sind, so auch „geistige Nahrung für die Seele“; siehe auch „der göttliche Odem“, der in der Schöpfung überall zugegen ist; „der Liebe Odem einzig mich umwehe“ (Wilhelm von Humboldt), „der Odem der Verzweiflung“ als Ausdruck größter Not; auch gleichbedeutend mit „persönliche, besondere Ausstrahlung“ eines Menschen verwendet; das Odemholen, Hauptwort: „das pulsierende Werden und Vergehen der Natur“, mit Bezug auf das Verhältnis von Licht und Farben, stimmungsvolle Momente durch den Wechsel der Tageszeiten. „Das Verhältnis des Lichts zur durchsichtigen Farbe ist, wenn man sich darein vertieft, unendlich reizend, und das Entzünden der Farben und das Verschwimmen ineinander und Wiederentstehen und Verschwinden ist wie das Odemholen in großen Pausen von Ewigkeit zu Ewigkeit vom höchsten Licht bis in die einsame und ewige Stille in den allertiefsten Tönen.“ (Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832), „Zur Farbenlehre“, 1808-1810) „Im Sternenkranze, die Himmelskönigin, ich seh's am Glanze. Höchste Herrscherin der Welt! Lasse mich im blauen, ausgespannten Himmelszelt Dein Geheimnis schauen. […] Ein zartes Völkchen, um ihre Kniee den äther schlürfend, Gnade bedürfend. Dir, der Unberührbaren, ist es nicht benommen, Daß die leicht Verführbaren Traulich zu dir kommen. In die Schwachheit hingerafft, sind sie schwer zu retten; Wer zerreißt aus eigner Kraft der Gelüste Ketten? Wie entgleitet schnell der Fuß schiefem, glattem Boden? Wen betört nicht Blick und Gruß, schmeichelhafter Odem?“ (Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832), „Faust – Der Tragödie zweiter Teil“, vollendet im Sommer 1831) „Er könnte sich den Odem sparen zum Suppeblasen.“ („Was er sagt, ist überflüssig oder umsonst.“) (Schlesisches Sprichwort) „Wo dich der othem der bäume wie ein hauch gottes anwehte.“ (Karl Leberecht Immermann (1796-1846), Schriftsteller, Lyriker und Dramatiker) „Der liebe othem lau schmelzt seel und leib in flammen.“ (Friedrich Johann Michael Rückert (1788-1866), u.a. Dichter, Sprachgelehrter und Übersetzer)

„Etwas ans Licht bringen, enthüllen, offen zeigen, bekennen, veröffentlichen“.

Offen ist ein teil des Wortes und bedeutet „nicht verschlossen, ausgebreitet, einleuchtend, klar, unverhohlen, aufrichtig“.

Ist also etwas „Wahrhaftiges“, „Aufrichtiges“, nicht zu „Verbergendes“ und damit eigentlich jedem „Zugängliches“. Leider ist es wohl nicht jedem Menschen möglich, etwas Offenbares zu erkennen und zu verstehen, so daß man es, wie im Gedicht „O ihr kleinmütig Volk“ gut erkannt, wieder erlernen muß.

der

Mhd. œheim(e), althochdeutsch ōheim, westgermanisch awa-haima „Mutterbruder“, Onkel, eine veraltete Bezeichnung für den Bruder der eigenen Mutter „Einsam, wie ich versprach, wartet ich oben auf dich.“ – Beste, schon war ich hinein; da sah ich zum Glücke den Oheim Neben den Stöcken, bemüht, hin sich und her sich zu drehn. Schleichend eilt ich hinaus! – „Oh, welch ein Irrtum ergriff dich! Eine Scheuche nur war’s, was dich vertrieb! Die Gestalt Flickten wir emsig zusammen aus alten Kleidern und Rohren; Emsig half ich daran, selbst mir zu schaden bemüht.“ Nun, des Alten Wunsch ist erfüllt; den losesten Vogel Scheucht’ er heute, der ihm Gärtchen und Nichte bestiehlt. (Römische Elegien (16) von Johann Wolfgang von Goethe)