das

Das Sein der Erde, aber auch das Menschendasein auf der Erde, sein irdisches Dasein

Dichterisch „aus Erz bestehend, erzen“, auch im Sinne von gehoben „unbeugbar fest“; „aus Erz, eisern, hart, fest“; ahd. (um 800), mdh. ērīn, mnd. ēren, mnl. erijn, ist von germ. *ajaz, dem im Nhd. ausgestorbenen Hauptwort für „Erz, Metall“ abgeleitet, das entsprechend dem gegebenen kulturellen Entwicklungsstand auch für „Kupfer, Messing“ oder „Eisen“ steht; ahd. (9. Jh.), asächs. ēr, mhd. mnd. ēr(e), mnl. eer, aengl. ār, engl. ore, anord. eir, got. aiz gehören mit aind. áyaḥ, awest. ayah- „Metall, Eisen“, lat. aes „Erz, Kupfer, Bronze“, davon lat. auch aēnus, aēneus: „ehern, bronzen“; auch auf eine Wurzel von indoeuropäisch (ie.) *ā̌i- „brennen, leuchten“ rückführbar, vgl. griech. á͞ithos (αἶθος) „Brand“, ahd. eit: „Feuer(stätte), (glühender) Scheiterhaufen“, vielleicht „das brandfarbige Metall“ bedeutend; die nhd. Form ehern anstelle von frühnhd. ehrn richtet sich nach Vorbildern wie kupfern, hölzern; „menschlicher“ Bereich, beschreibend: „fest, unbeugsam, eigenwillig, eisern“, auch mit negativer Bewertung: „ein eherner Vater, der mit unglaublicher Consequenz eine eherne Strenge vorbildete“; auch im Sinne von „dreist, unbeirrbar“; siehe auch Ehernheit, die, Hauptwort: „Festigkeit, Entschlossenheit“; „Nach dem ehernen Gesetze der Entwicklung führt auch für die Schule der gewundene Pfad zur Höhe.“ (Allgemeine Deutsche Lehrerzeitung, 1901, Nr. 1, Bd. 53) „Ein eherner Wille.“ („eisern, fest“) „Etwas mit eherner Stirn behaupten.“ („dreist und unbeirrbar“) „Böse ist es, sehr böse, hineinzugreifen in die ewigen Gesetze, mit frecher Hand sie herauszureißen aus ihren ehernen Fugen.“ (Ewers, Hanns Heinz: Alraune, München: Herbig 1973 [1911], S. 380)

erheiternd, erfreulich, vergnüglich

„Unerfüllte Bedürfnisse haben oder Entbehrungen (häufig Nahrungsmittel oder Grundbedürfnisse), Hunger leiden“, „an etw. Mangel leiden, entbehren“, von ahd. tharbēn: „entbehren, verzichten, ermangeln“ (um 800), tharbōn: „verzichten“ (9. Jh.), mhd. darben, darven; es handelt sich wohl um Ableitungen germ. Sprachen, was „Nichthaben“ ausdrückt, vgl. auch ahd. tharba: „Bedarf, Mangel“ (9. Jh.), mhd. darbe (nhd. vereinzelt 16./17. Jh.). „O der Schande! jene darben, Die das Vaterland befreit; Ihrer Wunden heil’ge Narben Deckt ein grobes Bettlerkleid!“ (Heinrich Heine (1797–1856), Dichter, „Ein Traum“, entstanden 1819, Erstdruck 1822) „Denn zwar drängt er sich vor zu diesen Gliedern, zu jenen, Stattet mächtig sie aus, jedoch schon darben dagegen Andere Glieder, die Last des Übergewichtes vernichtet Alle Schöne der Form und alle reine Bewegung.“ (Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832), Dichter, „Metamorphose der Tiere“, Gedichte 1766–1832) „Großmuth mögtest du üben, du mögtest verschwenden, doch leider Hat dir, klagst du, das Glück neidisch die Mittel versagt. Wirb um Kenntniß und Weisheit, so kannst du Alle, die darben, Reicher machen und wirst selber nicht ärmer dadurch.“ (Christian Friedrich Hebbel (1813–1863), Dramatiker und Lyriker, „An einen Jüngling“, entstanden 1829 bis 1863)

der

„Schwindel, Rausch, Glück“, nd. Dusel: „leichter Rausch, Betäubung, Schwindel, Halbschlaf“, mnd. dǖsinge: „Betäubung“, dǖsich: „betäubt, schwindlig (16. Jh.); verwandt mit dösig, dösen; ab dem 19. Jh. auch mit der Bedeutung „unverdientes Glück“; duseln, Tätigkeitswort: „verwirrt sein, schlafen“ (16. Jh.); duselig, Eigenschaftswort: „verwirrt, betäubt, schlaftrunken“ (18. Jh.), auch düselicht (17. Jh.); die Duselei, Hauptwort: „Träumerei, Gedankenlosigkeit“ (19. Jh.); Umgangssprache dußlig, Eigenschaftswort: „verwirrt, dämlich, dumm“ (17. Jh.), der Dussel, Hauptwort: „Dummkopf“ (19. Jh.). „Ob ihre Zunge nun von Fusel, Ob sie vom Traubenblute schwer – Wir sehn vom gleichen blöden Dusel Erfaßt die Völker um uns her.“ (Rudolf Lavant (1844¬–1915), Dichter, „Die Glocke - Sozialistische Wochenschrift“, Band 1, S. 703, 1915) „Für die Mächtigen der Erde Macht man doch gar vielerlei. Wär’ es Wahrheit, müsst ich weinen, Doch das Meist’ ist Duselei.“ (Hoffmann von Fallersleben (1798–1874), „Deutsche Salonlieder“, 1844, S. 11) „Nimm hin, du Dusel-Duseltier Den ersten Kuß von mir, Denk an Maruschka stets Das Polenkind!“ (Dichter unbekannt, „In Polen liegt ein Städtchen“, 1915)

Wir benutzen sie täglich – und doch wissen die wenigsten von uns um ihre ursprüngliche Bedeutung. Wir vermuten: Viele Worte sind der deutschen Sprache in ihrer tief spürbaren Klarheit verlorengegangen, weil ihre Bedeutung verdreht und verändert wurde. Unsere Wortfinderin Christa ist den Ursprüngen der Worte gut, böse und schlecht gefolgt und war wieder einmal erstaunt, was sie im Althochdeutschen bedeuteten: Gut stammt vom althochdeutschen Wort guat ab und bedeutete „in ein Gefüge passend“. Die moralische Bedeutung, welche die Kirche dem Wort gab, hat nichts mehr mit seinem ursprünglichen Sinn zu tun. Böse leitet sich vom althochdeutschen bōsi ab und bedeutete soviel wie „aufgeblasen“ oder „geschwollen“. Etwas Aufgeblasenes passt natürlich auch nicht mehr ins Gefüge. Schlecht, von althochdeutsch sleht, ursprünglich bedeutete es „glatt“, „eben“; schleichen leitet seinen Sinn ab von „leise gleitend gehen“; Bedeutungswandel über die spätmittelhochdeutsche Bedeutung „einfach“, „schlicht“.

Wir benutzen sie täglich – und doch wissen die wenigsten von uns um ihre ursprüngliche Bedeutung. Wir vermuten: Viele Worte sind der deutschen Sprache in ihrer tief spürbaren Klarheit verlorengegangen, weil ihre Bedeutung verdreht und verändert wurde. Unsere Wortfinderin Christa ist den Ursprüngen der Worte gut, böse und schlecht gefolgt und war wieder einmal erstaunt, was sie im Althochdeutschen bedeuteten: Gut stammt vom althochdeutschen Wort guat ab und bedeutete „in ein Gefüge passend“. Die moralische Bedeutung, welche die Kirche dem Wort gab, hat nichts mehr mit seinem ursprünglichen Sinn zu tun. Böse leitet sich vom althochdeutschen bōsi ab und bedeutete soviel wie „aufgeblasen“ oder „geschwollen“. Etwas Aufgeblasenes passt natürlich auch nicht mehr ins Gefüge. Schlecht, von althochdeutsch sleht, ursprünglich bedeutete es „glatt“, „eben“; schleichen leitet seinen Sinn ab von „leise gleitend gehen“; Bedeutungswandel über die spätmittelhochdeutsche Bedeutung „einfach“, „schlicht“.

Wir benutzen sie täglich – und doch wissen die wenigsten von uns um ihre ursprüngliche Bedeutung. Wir vermuten: Viele Worte sind der deutschen Sprache in ihrer tief spürbaren Klarheit verlorengegangen, weil ihre Bedeutung verdreht und verändert wurde. Unsere Wortfinderin Christa ist den Ursprüngen der Worte gut, böse und schlecht gefolgt und war wieder einmal erstaunt, was sie im Althochdeutschen bedeuteten: Gut stammt vom althochdeutschen Wort guat ab und bedeutete „in ein Gefüge passend“. Die moralische Bedeutung, welche die Kirche dem Wort gab, hat nichts mehr mit seinem ursprünglichen Sinn zu tun. Böse leitet sich vom althochdeutschen bōsi ab und bedeutete soviel wie „aufgeblasen“ oder „geschwollen“. Etwas Aufgeblasenes passt natürlich auch nicht mehr ins Gefüge. Schlecht, von althochdeutsch sleht, ursprünglich bedeutete es „glatt“, „eben“; schleichen leitet seinen Sinn ab von „leise gleitend gehen“; Bedeutungswandel über die spätmittelhochdeutsche Bedeutung „einfach“, „schlicht“.

Etwas ist so glatt, daß es in der Sonne glänzt

der

Nhd., „Brunnen, Quelle, Förderanlage für Grundwasser“, auch poetisch genutztes Wort für „Brunnen“; das ahd. Wort Brunno für „Brunnen, Quelle“ findet man bereits im „Chronologischen Wörterbuch des deutschen Wortschatzes / Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts (und früherer Quellen)“ von Elmar Seebold; weitere Formen für Born sind beispielsweise: burn(e), mhd.; borne, mnd.; burna, altfries.; burne.
 

Wir fanden dieses Wort im Gedicht „Der Arbeit Segen“ von Ernst Scherenberg, welches wir in diesem Rundbrief vorstellen, in folgender Zeile:

 „Der Born, der Andre labend netzte,
Versiegt’ an seiner Lippe Rand.“

 Mit -born als Nachsilbe gibt es viele Wortbildungen: „Jungborn, Kraftborn, Lebensborn, Leidensborn“ sowie „Wissensborn, Zauberborn, Glaubensborn“, welche in ihrer Bedeutung immer den Bezug zu „Quelle“ aufweisen; so hat „Jungborn“ beispielsweise die Bedeutung „Quell der Jugend“.

 

Wie gut es sich anfühlt, seine Arbeit, seine Berufung oder Bestimmung als „Quell der Freude“, als „Born der Lebensfreude“ im Sinne eines „künstlerischen und sinnstiftenden Schaffens“ bezeichnen zu können! Wir Wortfinderinnen empfinden bei unserem Wirken genau dieses Gefühl und sind dankbar dafür. 

 

Auch in unseren deutschen Ortsnamen findet man sehr häufig das Wort Born, wie beispielsweise in: PaderbornBorna, Bornstedt, Bornhagen oder Bornhof. Im Buch „Die wahre Bedeutung der deutschen Ortsnamen“ von Rainer Schulz findet man dazu folgende Erklärungen: 

 

„Wie wir u. a. aus der Edda, dem Nibelungenlied oder dem Heliand wissen, ist das Wort Born (gleich dem Lebensborn, sprich die ‚Quelle‘), auch gleichbedeutend ‚Wasser‘, denn ohne Wasser kein Leben. So finden wir heute in hunderten von Orten einen Bornweg oder eine Borngasse, die zu einem bestimmten Platz führt. Wir müssen jedoch aufpassen, ob dort wirklich ein alter Brunnen bzw. eine Quelle liegt oder ob die Urkundenschreiber im Zuge der Christianisierung aus Unkenntnis das Wort Buren (Anm. der Wortfinderinnen: Bur, der, Hauptwort, ahd., ‚Landmann, Nachbar, Bewohner, Bauer‘) mit Born oder ‚Brunnen‘ vertauscht haben. Auch kann es sich um den Versammlungsplatz der Buren handeln. Es muß schon ein Born besonderer Art sein, ein heiliger Born, der immer die Verbindung mit der Thing-Malstatt (Anm. der Wortfinderinnen: Ort der Gerichtsverhandlungen) herstellt. 

 

Die Erzgebirgler nennen heute noch Weihnachten ‚Bornkinnl‘, das Fest des geborenen Kindes. Der Heliand-Dichter nennt Christus ‚godes egan burn‘ (= Gottes eingeborenen Sohn).“

 

Vielleicht ist es möglich, daß Born nicht nur die Bedeutung einer physischen Quelle innehat, sondern daß der Gehalt dieses Wortes viel umfassender ist und die Bedeutung „geboren, Geburt“ in sich trägt. So wie wir auch im Englischen heute noch das Wort „(to be) born“ für „geboren, geboren werden“ finden. Eventuell ist dieser Sinn der Ursprüngliche, da, wie es Rainer Schulz ebenso beschreibt, es ohne Wasser kein Leben geben kann.

Arbeit

die

Von ahd. biotan: „bekanntmachen, entgegenstrecken, anbieten“ (8./9. Jh.), mhd. bieten: „anbieten, darreichen, gebieten“ und ahd. bot: „Meinung, Beschluss“; im Sinne von „Herrschaft“ (16. Jh.) sowie „Befehlsgewalt, Gerichtsbarkeit“; „unter fremder Botmäßigkeit stehen, in fremde Botmäßigkeit kommen“; dazu botmäßig, Eigenschaftswort, von spätmhd. botmæzec: „untertan, tributpflichtig“, „gehorsam, jemandes Gebot folgend“; ebenso wie unbotmäßig, Eigenschaftswort: „widersetzlich“, spöttisch: „ein unbotmäßiger Schüler“; davon auch die Unbotmäßigkeit, Hauptwort: „Unart, Ungehorsam“ oder auch „Widerspenstigkeit, Aufbegehren“. „… die Unbilden einer meinem Alter nicht mehr angemessenen Botmäßigkeit zu ertragen.“ (Thomas Mann (1875–1955), Schriftsteller, „Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“, 1910–1913, 1953/54) landschaftlich: „Die Schönheit erstreckt ihre botmäszigkeit über alle örter.“ (Samuel von Butschky (1612–1678), Schriftsteller und Dichter, „Pathmos - enthaltend: Sonderbare Reden und Betrachtungen allerhand Curioser Wie auch bey jetziger Politic fürgehender Hoff- Welt- und Stats-Sachen“, Leipzig, 1676/77) „… kompt einer mit trutzen und nimmt die einkehr bei mir gleichsam mit pochen und einer herrischen bottmäszigkeit.“ (Zitatquelle unbekannt) „Und vor Schreck über diese unbotmäßige Antwort blieb er gleich mit seinem Pferde zurück.“ (Gisela Heller (geb. 1929), Schriftstellerin, „Märkischer Bilderbogen“, Berlin: Verlag der Nation, 1978, S. 126)

der

Hölzerner Schlegel zum Klopfen von nasser Wäsche, Schalggerät

das

Unannehmlichkeit, die einen im Herzen traurig stimmt; Gram, Kummer

„zwangsläufig zur Folge haben, voraussetzen, fordern“; einfach: dingen, ursprünglich ein Wort der Rechtssprache, mhd. bedingen: „verhandeln, durch Verhandlung gewinnen, Bedingungen vorschreiben“, danach „vereinbaren, (sich) vorbehalten“, wofür heute ausbedingen, Tätigkeitswort, mhd. ūʒbedingen, steht; siehe auch Beding, das (15. Jh.), Bedingung, die: mhd. bedingung und Bedingnis, die (14. Jh.), die im 16. Jh. eine „vertragliche Abmachung“, dann eine „Voraussetzung“ (im rechtlichen Sinn) bezeichnen; Bedingung: „Voraussetzung“ geht im 18. Jh. in die philosophische Fachsprache, danach in die Allgemeinsprache ein, die Mehrzahl Bedingungen nimmt dabei die Bedeutung „Verhältnisse, Gegebenheiten“ an. „Wir streben nach dem Absoluten Als nach dem allerhöchsten Guten.“ Ich stell es einem jeden frei; Doch merkt ich mir vor andern Dingen: Wie unbedingt, uns zu bedingen, Die absolute Liebe sei. (Dem Absolutisten, Johann Wolfgang von Goethe) Mit Widerlegen, Bedingen, Begrimmen Bemüht und brüstet mancher sich; Ich kann daraus nichts weiter gewinnen, Als daß er anders denkt wie ich. (Mit Widerlegen, Bedingen, Begrimmen, Johann Wolfgang von Goethe)

von mhd. dröuwen, ahd. drewen und bedrewen (bei Martin Luther, 1483-1546): „drohen, bedrohen“, wie auch „einschüchtern, erschrecken“, „zu einem gewünschten Verhalten zu bewegen suchen“; aber urspr. so auch im Sinne von „jn. etw. geheißen, (dem Wind) etw. gebieten, jn. gebieterisch anherrschen“, „standhaft auftreten“; siehe auch die Bedräuung, Hauptwort: „drohender Gesichtsausdruck“. „Womit sind die Bewohner vom Schicksal hart bedräut?“ (1843) „Als der Greuel dem Titus zu Ohren kam, bedräute er die Uebelthäter, und sie thaten es fortan heimlich.“ (1869) „Und stund auf und bedrewete den wind und das meer, da ward es ganz stille.“ (Matth. 8, 26) „Läszt fürwahr die trauten kindelein gefahr und leid nicht eben leicht bedräun.“ (Gottfried August Bürger (1747-1794), Dichter)