„Angstvoll, bange, ohne Mut, mutlos, ohne Entschlußkraft“.

 

Gebeugte Form (3. Person Singular Präsens) des Tätigkeitswortes bieten, also veraltet für „bietet“; 

er/sie/es beut („er/sie/es bietet“), du beutst („du bietest“) und der Imperativ beut! (biete!) sind in dieser alten Form zu dem Tätigkeitswort bieten, ahd. biotan, bekannt. Bedeutungen sind „bieten, darbieten, in Aussicht stellen, etwas zusichern, etwas reichen, darreichen, jemandem etwas zumuten, jemanden grüßen, einen Gruß erbieten, etwas ankündigen, etwas befehlen oder gebieten“.

gebeut ist die veraltete Form für „gebietet“, also die gebeugte Form des Tätigkeitswortes gebieten, Bedeutungen sind „gebieten, herrschen, befehlen, etwas verlangen, vorschreiben“.

die

Ausgehend davon, daß eine Gemütsverstimmung von der Milz ausgeht, bedeutet es: „Hypochondrie, Milzbeschwerung, im Sinne von sich übertrieben mit dem eigenen Gesundheitszustand zu beschäftigen, begleitet von Trübsinn und Schwermut sowie Einbildung von Krankheiten“.

 

Ursprünglich „kranken, krank machen“, heute eher mit folgender Bedeutung: „erniedrigen, demütigen, verletzen, beleidigen, gering und abschätzig behandeln“.

der

Als Name „eines großen Flusses in Deutschland“; gebräuchlich zur Betonung seiner Bedeutung auch „Vater Rhein“ und dadurch seine Vergestaltlichung und Vermenschlichung in der Rolle eines „Vaters“ für das deutsche Volk (siehe dazu auch die figürliche Darstellung des „Vater Rhein“ u.a. auf dem Schloß zu Heidelberg und dem Niederwalddenkmal, dort unterhalb der Hauptfigur der Germania und dem eingemeißelten Liedtext von „Die Wacht am Rhein“). 

Die Herkunft des Namens Rhein ist auf das indogermanische Wort erei, ri für „fließen“, dem vorgermanischen Reinos und dem althochdeutschen Rîn, Hrîn für „Fluß, Strom“ zurückzuführen. Aus diesem Wort wurde im Lateinischen Rhenus und im Griechischen Rhenos, weshalb wir Rhein heute mit Rh schreiben.

Es stellt sich die Frage, wie es möglich ist, daß die Siedler an den Quellen des Rheins und an den Flußmündungen an der Nordsee diesem großen Strom den gleichen Namen geben konnten, da es vor der Besiedelung der Römer unüblich war, mehrere Wochen zu Fuß oder mit Pferd und Wagen unterwegs zu sein.

Stehen für „täuschend, hinterlistig, heuchlerisch, betrügerisch, irreführend“, wie z. B. bei Friedrich Schiller in „Jungfrau von Orleans“: „verstrickend ist der Lüge trüglich Wort“.

 

Von ahd. triogan, mhd. triegen, bedeutet „täuschen, betrügen, irreführen, belügen, einen falschen Eindruck erwecken“

 

der

Trug, der, Hauptwort, wird nur in der Einzahl verwendet, von ahd. truc und mhd. trüge, steht für „Täuschung, Betrug, absichtliches Erwecken eines falschen Eindrucks, List“ und auch für „fehlerhafte Wahrnehmung, Sinnestäuschung“; 

Wortbildungen mit Trug sind Trugschluß, der, Hauptwort, für „Fehlschluß“, „Denkfehler“, „aufgrund falscher Annahmen fehlerhafte Schlußfolgerung“ und Trugbild, das, Hauptwort, für „Sinnestäuschung“, „Erscheinung“, „Phantasiebild“, „Gesicht“.

das

Bedeutung: (1) Person mit außergewöhnlich geistig schöpferischen Fähigkeiten, (2) höchste schöpferische Geisteskraft/Fähigkeit. 

Das Wort Genie kommt im 18. Jahrhundert aus dem Französischen (dort abgeleitet von lateinisch genius) ins Deutsche, ursprüngliche Bedeutung „erzeugende Kraft“.

Im Deutschen wird als Synonym auch Ingenium, das, Hauptwort, verwendet, lateinisch für „Charakter, Begabung, Geist, Witz“, verwendet auch in den Bedeutungen „künstlerische Schaffenskraft“, „Quelle der Inspiration“, „Erfindergeist“, und auch für eine Person mit diesen Fähigkeiten. Auch Genius, der, Hauptwort, wird im Deutschen mit diesen Bedeutungsinhalten verwendet.

Die literarische Epoche des Sturm und Drang, ungefähr von 1765 bis 1790, zu denen die hymnischen Dichtungen „Prometheus“ und „Ganymed“ zugerechnet werden, und auch das folgende „Mailied“, wird auch als Geniezeit bezeichnet. Wesentliche Inhalte des Sturm und Drang sind das Gefühl, die Natur und das Genie. Der Begriff Genie wird zur damaligen Zeit entwickelt, definiert, weiterentwickelt, verändert. Dabei sieht der Geniebegriff des Sturm und Drang einen Menschen, der aufgrund seiner Fähigkeiten und Talente dazu gemacht ist, Bedeutendes zu erreichen und, wenn nötig, sich dabei auch mit bestehenden Regeln selbstbestimmt auseinanderzusetzen. Das Genie des Sturm und Drang ist voll Begeisterungsfähigkeit für die Natur, die Dichtung, die Kunst, die Liebe und das Vaterland. Das Genie des Sturm und Drang zieht seine Schaffenskraft aus dem Gefühlsleben, der Seele und des Herzens, und nicht nur aus der Vernunft, wie in der Aufklärung gefordert. Das Genie kann sich als Mensch frei entfalten, hört auf sein Inneres und ist damit nicht fremdbestimmt. Dies führt dazu, daß ein Mensch schöpferisch tätig sein kann. Die von Gott geschenkte Natur ist Inspirationsquelle, jeder Mensch kann seine schöpferischen Quellen nutzen.

Dieses Wort ist zusammengesetzt aus dem Wort eigen, Eigenschaftswort, und der Endung -lich, diese Form des Wortes ist heute nicht mehr bekannt.

Wir kennen es als das Wort eigentlich, so wie es das Wort dei für dein gab oder auch ordenlich für das heutige ordentlich. Das t wurde dem Wort erst später hinzugefügt, laut dem „Grammatisch-kritischen Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart“ von Adelung:
„Im Oberdeutschen lautet dieses Wort noch eigenlich. Das t vor dem l ist das euphonicum (wohlklingend), welches die hochdeutsche Mundart notwendig macht.“

So sind die Bedeutungen der Worte eigenlich und eigentlich identisch und bedeuten:
tatsächlich, wirklich, in Wahrheit, in Wirklichkeit“.
Ein paar Beispiele aus dem Wörterbuch von Adelung:
„Ich habe es so eigentlich (so genau) nicht gehöret.“; „Ich kann es so eigentlich (mit Gewißheit, so genau, so umständlich) nicht sagen.“; „Das ist des Verfassers eigentliche (wahre) Meinung.“

Steht für „etwas neues, bedeutendes aus eigenen Ideen, aus eigener Hand schaffend, dabei die Kraft von Innen her kommend“.

Ahd. giburien, mhd. gebuern, mit den teilweise verlorengegangenen Bedeutungen „sich ereignen, geschehen, zuteil werden, rechtlich zufallen, zustehen, sich gehören, sich ziemen, sich geziemen, zukommen“ (vgl. Kluge, Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache „Gebühr“), heute noch in den Bedeutungen „zustehen“, „rechtlich zufallen“ und „sich gehören“;

Gebühr, die, Hauptwort, heutige Bedeutung „das zu zahlende Entgelt/Abgabe/Beitrag gegenüber einer öffentlichen Einrichtung/Behörde für eine in Anspruch genommene Dienstleistung“,

geht auf ahd. giburi zurück für „Geschick, Ereignis“.

Eine Redewendung ist „über Gebühr“, und bedeutet „über das angemessene Maß hinausgehend, mehr als erforderlich“, z. B. „über Gebühr beanspruchen/loben/betonen/strapazieren“.

die

„Inniges Gefühl tiefster Freude, großen Glückes, höchsten Genusses“, geht auf ahd. wunna, mhd. wunne, wünne zurück, für „Freude, Vergnügen, Beglückung“.

äußerst, Eigenschaftswort, ist ein uns noch weitestgehend geläufiges Wort, mit folgenden Bedeutungen: „am weitesten außen liegend, größt, im höchsten Grade, letzt, letztmöglich“.

Anders sieht es aus mit dem Wort äußerstens oder häufig auch äusserstens geschrieben. Unsere Leserin entdeckte das Wort in dem Buch „Meine Ansicht der Geschichte“ von Peter Franz Müller aus dem Jahre 1814. Aus der Vorrede (das heutige Vorwort):

„Wer seine Geschichte nur aus seinem Handbuche kennt, und dieses äusserstens, um des Welttones willen, hin und wieder durch eine Stelle aus dem von seinen eigenen Genossen gegeisselten Herodot, dem unlateinischen Livius, dem Italiener Tacitus u.s.w. zu belegen weiß, ohne sich durch eigenes Denken und Forschen, und durch vergleichen der Zeitpunkte, …“.

Siehe äußerstens...

Leider haben wir in keinem Nachschlagewerk die Erklärung zu diesem Wort gefunden. Die Bedeutung von einer weiteren Steigerung von äußerst scheint den Sinn von „im höchsten Grade“ nochmals zu unterstreichen, so daß es keinerlei Zweifel an der Wichtigkeit des Beschriebenen geben kann.
Dieses Wort ist in mehreren Werken zu finden, so auch in „Traurige Gedanken zur nutzlichen Zeit-Vertreibung. Oder: Hundert Discursen von den vier letzten Dingen des Menschens“ von Johann Lorenz Helbig aus dem Jahr 1704.

„Es hat sich Alexander Magnus in seinem ganzen Leben äusserstens dahin bemühet/ wie er ein Herr der ganzen Welt werden mögte/ hats auch endlich soweit gebracht/ daß er fast allen Menschen auf der Welt zu befehlen gehabt …“