Die verlorenen Worte

Walhalla, Walhall

die
Hauptwort
2023
18-24

Bezeichnung aus der nord. Mythologie für den Aufenthaltsort der im Kampf Gefallenen, die „Wohnung der Gefallenen“.

Das Wort Walhalla, wie wir es heute verwenden, entstand erst im 18. Jh. und entspringt dem altnord. Valhöll und dem aisl. Wort Valholl.

Der erste Teil des Wortes, Wal, der, ahd., bedeutet „Kampfplatz“, im aisl. valr, dazu finden wir „Toter auf dem Kampfplatz“ und im altengl. entdecken wir wael für „Walstatt, Gefallene“.

Im zweiten Teil des Wortes ist das Wort Halla, Hall, die, Hauptwort, enthalten, welches dem Wort Halle entspricht. Die Bedeutungen dazu sind „bergen, verhüllen, Hütte, Haus“ und dies läßt den Schluß zu, daß Walhalla/Walhall „Haus/Halle der auf dem Kampfplatz Gefallenen“ bedeutet.
Eine sichere Zuflucht für ihre Seelen.

Die Walhalla ist eine Gedenkstätte auf dem Bräuberg im bayerischen Markt Donaustauf, welche den ursprünglichen Sinn von Walhall hier auf Erden manifestiert hat. Es ist eine Ruhm- und Ehrenhalle und wurde in Anlehnung an das gleichnamige Kriegerparadies der germanischen Mythologie von 1830 bis 1842 erbaut.
Wie in der Einleitung beschrieben befinden sich dort viele Büsten von Persönlichkeiten, die unserem Volk auf verschiedensten Ebenen Wertvolles hinterlassen haben und uns als leuchtende Vorbilder dienen sollten.


Doch war Walhalla/Walhall nicht nur für die Besten und Tapfersten gedacht, sondern war und ist vielmehr eine Ruhestätte für alle tapferen Krieger? Nicht immer sind die Tapfersten uns namentlich bekannt, oftmals sind es die Ruhigen, die Unscheinbaren, die ganz leise und bescheiden wertvolle Dinge für die Gemeinschaft tun.

Laut Wikipedia (leider ohne Quellangabe, jedoch nachvollziehbar) ist der Begriff Walhalla in der nord. Mythologie nicht richtig, sondern es sollte Walhall genannt werden, in Bezug auf das altnord. Valhöll.
Somit ist Walhall der himmlische, mythologische Ort und Walhalla der irdische Ort bei Regensburg, welcher im 19. Jh. errichtet wurde.

Die Walhall ist ein Ort in Odins Burg in Glanzheim, einem Götterpalast in Asgard, im Reich der Asen.
Es ist eine prächtige Halle an einem himmlischen Ort. Viele mythologische Geschichten finden hier ihren Ausgangspunkt. Odin (auch Wotan genannt) und seine Gemahlin Frigg thronen an diesem mächtigen Ort und erfreuen sich der immer wiederkehrenden Kampfesspiele. Am Abend vergnügen sie sich bei Bier und Met, welches ihnen die Walküren reichen.

All dies wiederholt sich an diesem Ort immer und immer wieder.
Die Walküren sind Wesenheiten zwischen Menschen und Göttern, oftmals auch als Totendämonen bezeichnet, sie bringen die Gefallenen nach Walhall. Sie sind zugleich Schankmädchen und Kriegerinnen. Den alten Erzählungen nach sind sie dazu in der Lage, sich die Krieger auf dem Schlachtfeld auszuwählen, die sie nach Walhall bringen wollen. Somit entscheiden die Walküren über Leben und Tod eines Kriegers.

Bemerkenswert ist, daß erst seit dem 10. Jh. Walhall als Wohnsitz Odins verzeichnet ist. Davor wurde Walhall als ein dunkler Ort bezeichnet, der mit Leichen übersät war. Dieser wurde von einem Totengott bewacht und die Walküren hatten die Aufgabe, die Leichen der Krieger zu diesem Platz zu bringen.

Ob nun auf Erden oder in der Mythologie, die Orte Walhalla/Walhall lehren uns, unsere gefallenen Söhne, Väter und Ehemänner für ihre Tapferkeit und ihren Mut in der Verteidigung unseres Landes zu ehren und sie nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
Die erbaute Walhalla mag vielleicht den Eindruck erwecken, „nur“ für imposante, besonders erfolgreiche Persönlichkeiten zu stehen, jedoch trägt sie auch dazu bei, die wahren Wurzeln unserer Herkunft nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.

Zu finden in: Verlorene Worte